OTTO III WUNDER DER WELT
OTTO III WUNDER DER WELT (980-1002). Hotel für den Besuch Ravennas.
Bild:)1) Otto III, 2) das Wissenstafel, 3)die Krönung von Ottone III, 4)Papst Silvester II., 5)Kröne von S.Stephan von Hungarn, 6) Statue von Karl der Grosse, 7) S. Apolinnare in Classe Ravenna, 8) die Tälern zwischen Ravenna und Comacchio
Schon kurz nach seinem Tod im Alter von 22 Jahren wurde er in ganz Europa mit dem Beinamen: „Mirabilia Mundi" belegt. Ob der Anlass dafür sein großer Traum war, sein kurzes und abenteuerliches Leben oder sein spektakuläres Flair, das sich in seinen Gewändern und seinen Gebäuden wieder findet, oder aber auf seine Kultur und seine mythischen Ausschweifungen, bleibt unklar. Sicher ist, dass Otto lll sich auch heute noch als jemand präsentiert, der die Geschichte der Gründung Europas mit Leben und Heldentum erleuchtet hat.
Er war gerade erst drei Jahre alt, als sein Vater starb und er in Aachen mit Hilfe der großen Kleriker des Reiches zum Kaiser gekrönt wurde. Drei Frauen und zwei Barone überwachten sein Leben und ließen ihn unter Übungen, dem Studium der Fremdsprachen und dem Gebet aufwachsen. Mit 15 Jahren wurde er schließlich mündig und wurde vom Papst, der wie stets vom römischen Adel umgeben war, 995 zum Retter ernannt und ihm wurde die kaiserliche Krone angeboten.
Doch Otto handelt auf überraschende Weise: Er reist nach Ravenna und erhebt, da in der Zwischenzeit Papst Johannes XV verschwunden war, direkt seinen Cousin auf den Stuhl, Brun von Kärnten, der den Namen Gregor V annimmt. Mit diesem Handeln entreißt Otto das Papsttum den Klerikern und römischen Adelshäusern. Er setzt eine neue Solidarität zwischen Reich und Priestertum fest und führt sich selbst als Vorbild für Wissenschaft und geradliniges Leben als Gegenstück zum Ehrgeiz der Päpste an.
Im Jahr 996 erhielt er die Kaiserkrone aus den Händen von Gregor und trug zu diesem Anlass einen wunderschönen blauen Mantel mit Stickereien, die Szenen aus der Apokalypse darstellten. Er ging eine enge Freundschaft mit zwei großen Zeitgenossen ein: Adalbert von Prag, einem unruhigen Geist und Beispiel für die unterschwelligen Bewegungen, die im europäischen Orient Gestalt annahmen, sowie Gerbert von Aurillac, dem wohl gebildetsten Mann des 10. Jahrhunderts.
Zwei Jahre später kehrt er nach Rom zurück, um den Papst aus den Händen der römischen Adligen zu befreien, und diesmal ist sein Urteil hart: Graf Crescentius wird enthauptet und an den Füßen an der Engelsburg aufgehängt. Dem Gegenpapst wird die Zunge herausgeschnitten, ihm werden Ohren und Nase abgeschnitten, er wird geblendet und ihm werden die Hände gebrochen. Danach wird er in eine Zelle geworfen. Otto lll wählt Rom zu seinem kaiserlichen Sitz und errichtet ein neues Gebäude auf dem Aventin, um so neben dem Papst und gegen Byzanz das Wiederauferstehen des römischen Kaiserreichs zu beweisen.
Folgende symbolische Gesten geben dem Schicksal Ottos III eine fast krampfhafte Geschwindigkeit: Gerbert von Aurillac wird zum Bischof von Ravenna ernannt und wird kurz nach dem Tod Greogors neuer Papst mit dem Namen Silvester ll. Die Fürstentümer in Zentralitalien und im Süden werden dem Imperium unterstellt. Doch abgesehen von den einzelnen Urkunden bietet das Jahr 1000 den Menschen einen Kaiser und einen Papst, die unangefochtene Herrscher Roms sind, von gleichem Interesse und zusammengeführt durch kaiserliche Überlegenheit, und sowohl über das Reich als auch die Geistlichkeit verfügen.
Otto legt die Grenzen Europas mit der Bildung neuer christlicher Länder entlang der östlichen Grenzen fest, Silvester II verbietet die Veräußerung kirchlicher Güter und bremst somit diese Unsitte der Geistlichen.
Nachdem er Weihnachten in Ravenna verbracht hatte ging er im Februar nach Polen, barfuss, um eine Pilgerfahrt zum Grab des Adalbert vorzunehmen. Im Mai geht er nach Aachen und tut etwas, von dem man bis heute nicht weiß, ob es ein Geniestreich oder Wahnsinn war: Er öffnet das Grab von Karl dem Großen und entnimmt ihm Mantel und Pektoral, welche er bis zu seinem Tod trägt.
Im Jahr 1001 fliehen der Papst und der Kaiser, nachdem sie während eines Aufstands der Römer in Rom belagert wurden, nach Ravenna, die römische Kurie zieht in die Kirche Sant'Apollinare in Classe. Hier berufen Otto und Silvester einen ökumenischen Konzil ein und laden dazu Bischöfe aus ganz Europa und den neuen Kirchen im Osten ein, den Einsiedler der Abtei von Cluny und auch den Ravenner Romuald, einen Einsiedler nur wenige Kilometer von Ravenna entfernt, der zum letzten Beichtvater und Ratgeber des Kaisers wurde.
Otto wird also zum Schüler Romualds und verspricht, Mönch zu werden. Vorher will er jedoch Rom zurück erobern und braucht dafür Soldaten. Er beginnt mit dem Dogen von Venedig Pietro Orseolo Verhandlungen und schickt Botschafter nach Konstantinopel mit der offiziellen Bitte um die Hand der Prinzessin Zoe, Tochter von Konstantin Vlll. Im Sommer reist er eifrig zwischen Classe und den Tälern von Comacchio hin und her, um Romuald zu Rate zu ziehen.
Nachdem die Verstärkung eingetroffen war machte er sich im Januar des Jahres 1002 auf den Weg von Ravenna nach Rom, stirbt jedoch auf dem Weg dorthin am 24. Januar. Seine Soldaten legen ihm den purpurfarbenen Mantel um und binden den Leichnam ans Pferd. Mit dem toten Kaiser, der aus Entfernung lebendig wirkte, reisen sie nach Deutschland, wo Otto am 5. April neben Karl dem Großen in Aachen bestattet wird.
Prof.Gianni Morelli
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