San Francesco, Ravenna zur Zeit Dante's

San Francesco in Ravenna. Hotel in der Nähe der Basilika San Francesco in Ravenna.

Bild: 1)Die Basilika S.Francesco auf dem gleichnamigen Platz, 2)Fragment eines Werkes von Pietro da Rimini, 3)Fragment Fresken auf der Polentana Kapelle, 4)Grabstein von Ostasio da Polenta, 5)Innen der Basilika, 6)S.Francesco unter dem Schnee (2012)

Zur Zeit Dante’s gab es in Ravenna mehr als zweihundert Kirchen, was auf die Konsolidierung des Patrimoniums der Bischöflichen Kurie und der kirchlichen Macht, der Autorität des Heiligen Stuhls und des Kaiserreichs, besonders im X. Jh. zurückzuführen ist.

Die Bedeutung der Kirchenbauwerke spiegelte sich auch durch die dreizehn „guaite“, Wort germanischen Ursprungs, welches Stadtviertel bedeutet, wieder und entsprechen den bedeutenden Kirchen.

Die Basilika San Pietro Maggiore oder der Apostoli, aus dem V. Jh. gab diesem Stadtviertel (guaita) den Namen. Sie wurde im Jahre 1261 als der Erzbischof diese den Kleineren Brüdern verlieh, San Francesco geweiht und von den Polentanern bevorzugt.

Auch wenn heute nur noch das Gedenken an Ostasio mit einer Gedenktafel aus dem 1398 vorhanden ist, fanden hier noch andere Nachfahren aus diesem Geschlecht die letzte Ruhestätte. Im September 1321 wurde Dante hier feierlich zu Grabe getragen.

Die Herrscher Da Polenta, waren enge Verwandte der Malatesta, welche die künstlerische Erneuerung von Ravenna aus dem vierzehnten Jh. vornahmen. Es entstand die Malerschule aus Rimini, welche zahlreiche Zeugen in dieser Kirche zu finden sind, die heute nur noch als Fragmente sichtbar sind.

In der heute Massimo Kolbe genannten Kapelle befindet sich das Kunstwerk der „Tre Marie dolenti“. Es war ein Teil eines  Werkes von Pietro da Rimini, der eine wesentliche Rolle in der Schule von Rimini spielte und Anfang des vierzehnten Jh. auch in Pomposa Bagnavallo, Padua und Tolentino tätig war.

Den Meistern aus Rimini werden auch die biblischen Kunstwerke in der „capella polentana“ zugesprochen, die in dem Spitzbogen des linken Schiffs zu bewundern sind. Eine weibliche Person, die im Gebet versunken ist  in der Kapelle der heiligen Jungfrau im gegenüberliegenden Schiff ist ebenfalls hervorragend.



Prof. Gianni Morelli



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