Santa Maria in Porto. Ravenna in venezianischer Epoche

Santa Maria in Porto in Ravenna - Hotels in der Nähe der Santa Maria in Porto.

Foto: 1)Die Loggia des Klosters „Lombardesca", 2)Ausschnitt des Kreuzganges und der Grünanlage, 3)Aussen des städtischen Kunstmuseums, via Roma, 4)die Stele der Madonna Greca, 5Fassade der Basilika S.Maria in Porto, 6)Innen der Basilika

Die Abteikirche der „Canonici regolari lateranensi“ wurde Ende des XI. Jh. außerhalb der Stadt errichtet, wo einst der Hafen an der Flussmündung des Badareno‘s war, ein Zweig des Po’s, welcher heute nicht mehr besteht.

Aus diesem Grund entstand der Name Santa Maria in Porto: das Haus „casa di Nostra Donna in sullito adriano“ aus Versen von Dante.

Es war die Republik Venedig, die die Kanoniker aufforderten in die Stadt zu kommen, damit dort die Andachts- und Hilfswerke konzentriert werden und um Überfälle von türkischen Piraten zu vermeiden, da deren Sitz zu nahe am Meer lag.
 

Mit dem Bau des neuen Klosters innerhalb der Stadtmauern, übertrug das Kanonikat den Namen aber das alte Gebäude hieß danach Santa Maria in Porto Fuori. Von diesem ist heute nur noch wenig zu sehen; im letzten Krieg entstanden auch an den Fresken aus dem vierzehnten Jahrhundert von Pietro da Rimini schwere Schäden.

In Kirchennähe entstand die Ortschaft Porto Fuori. Nachdem die Mönche in die Stadt, in welcher sie ein angenehmeres Leben führten, gezogen waren, entstand die enge Verbindung zu den lateranen Kanonikern aus Venedig. Der Abt, Stefano Morosini, der am 29. Juli 1494 den Grundstein legte, stammte aus Venedig.
 

Der architektonische Plan des neuen Klosters mit seinen eleganten und harmonischen Formen und Proportionen, ist venezianisch, welche der in zweier Gruppen angeordnete Loggia des Kreuzganges und dem Hauptportal die Charakteristik verleihen.

Alles deutet hier auf Venedig hin auch der enorme Einsatz der Steine „Pietra d’Istria“, die vom Meer aus angeschafft und von Steinmetzen aus der Lombardei, die in Venedig tätig waren, bearbeitet wurden.

Die elegante Loggia mit Namen „Loggetta Lombardesca“ war einst das Hauptportal. Der Kreuzgang wurde im Jahre 1502 fertig gestellt (Datum steht auf einer kleinen Säule) und war von einem anderen, der 1885 demoliert wurde und auf die Via di Roma zeigte, flankiert. Heute befinden sich hier die Giardino Zaccagnini.

Der Bau des Klosters wurde im Jahre 1525 abgeschlossen und einige Jahrzehnte nach den Mönchen wurde mit dem Bau der Basilika begonnen, der erst im achtzehnten Jh. mit einer fein verzierten Fassade abgeschlossen wurde. Im Inneren befindet sich eine byzanthinische Stele mit der Madonna Greca, die einst inbrünstig verehrt wurde.

Die beiden Orgeln dienten für Chorgesänge anlässlich von feierlichen Liturgien: es war die einzige Kirche Ravenna‘s, die mit opulenten Reflexen ausgestattet wurde und ein starkes kulturelles Klima ausstrahlte. Hervorragende Prediger, Kirchenfürste und Bischöfe, einige davon aus der Welt der Gegenreform, hielten hier ihre Predigten.

Heute ist das ehemalige Kloster ein städtisches Museum.

Prof. Gianni Morelli


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